Deesje ist ein stilles, nachdenkliches Mädchen. Eigentlich hat sie keine Lust, ihre Halbtante und Ulle, ihre Halbcousine, in der großen Stadt zu besuchen, aber das sagt sie nicht. Sie sagt oft nicht, was sie eigentlich sagen will, und so wird ihre Reise zu einer Anhäufung von Missverständnissen und Abenteuern.
Wer glaubt, dass ein kleines Mädchen allein in einem großen Bahnhof zwischen hektischen Reisenden völlig verloren wäre, irrt sich gewaltig. Natürlich hat auch Deesje Angst. Schließlich hat sie nicht nur die Halbtante verpasst, sondern zu allem Übel auch noch deren Adresse verloren. Aber sie verzagt nicht und macht sich auf die Suche durch die Stadt. Auf ihrem Weg gerät sie in ungewöhnliche Situationen, in denen ihr viele seltsam anmutende Personen begegnen. Ungewöhnlich und seltsam weniger durch die tatsächlichen Begebenheiten als durch Deesjes Perspektive. Durch ihre kindliche Sicht erscheint die Erwachsenenwelt oft sonderbar und mitunter lächerlich. Doch sie erreicht ihr Ziel – zwar auf wundersamen Umwegen – mit einem inzwischen gewachsenen Selbstbewusstsein.
Der Kurs DSP unter Leitung von Frank Laffin hat diese fantasievolle Kindergeschichte ganz hervorragend und liebevoll inszeniert. Dabei waren die Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichsten Rollen zu sehen, um die vielen Episoden, die Deesje erlebt, bunt und sehr unterhaltend darzustellen.
Das Publikum aus Grundschulklassen und Erwachsenen erlebte im Schnürschuhtheater drei kurzweilige Vorführungen und bedankte sich mit kräftigem Applaus. Ein herzliches Dankeschön an alle Akteure.