„Anti-Antisemitismus“
Statement des Vorstands und der Schulleitung der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen zu Antisemitismus
Am 7. Oktober 2023 wurde Israel brutal von der Hamas überfallen. Wir sind erschüttert von diesem brutalen Überfall, von der Ermordung auch von Kindern und über 1200 Menschen in Israel, der Vergewaltigungen von Frauen und der Verschleppung von Geiseln! Seitdem befindet sich Israel mit der Hamas im Kriegszustand.
Diese Umstände haben dazu geführt, dass sich in Deutschland sowie weltweit vermehrt Antisemitismus breit macht. Hakenkreuzschmierereien, Anschläge auf Synagogen oder Angriffe auf Jüdinnen und Juden sind nicht erst seitdem zu beklagen, haben aber eine neue Dynamik bekommen.
Dabei beobachten wir einerseits einen islamistisch geprägten Antisemitismus, aber auch einen politischen und gesellschaftlichen Antisemitismus in Deutschland. Eine israelkritische Betrachtung rechtfertigt keine antisemitischen Äußerungen. Die antisemitische Ideologie, der „Zivilisationsbruch von Auschwitz“ der Nazis, ist niemals „nur ein Vogelschiss”, genauso wenig wie das Schlagwort „Postkolonialismus“ den Überfall relativieren darf.
Als Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen (FEBB) sind wir Teil dieser Gesellschaft und uns der historischen Verantwortung bewusst, die aus dem Antijudaismus und Antisemitismus der letzten Jahrhunderte erwächst.
Wir befürworten, dass unsere Regierung das Existenzrecht Israels zur Staatsräson erklärt hat.
Wir befürworten, dass unsere Polizei jüdisches Leben in Deutschland schützt.
Wir befürworten, dass es in unserem Land Antisemitismusbeauftragte gibt.
Gleichzeitig beschämt uns, dass dieses so ausgesprochen notwendig ist. Wir fühlen uns Israel, „Gottes auserwähltem Volk“, wie es die Bibel im Alten Testament bezeugt, zutiefst verbunden.
An der FEBB gehören die Aufklärung über den Antisemitismus und die Auseinandersetzung mit ihm zum gelebten, schulinternen Curriculum. Wir besuchen mit unseren Schülerinnen und Schülern wiederholt Orte des Gedenkens, wie in Auschwitz, Theresienstadt und weitere Konzentrationslager. Im Rahmen des Oberstufenunterrichts unternehmen wir Kursfahrten nach Israel. Seit letztem Jahr pflegen unsere Oberschule und Gymnasium einen Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Jerusalem.
Wir sind erschüttert über die aktuelle, humanitäre Katastrophe im Gazastreifen. Diese muss beendet werden. Der Überfall auf Israel fand zu einem Zeitpunkt von Verhandlungen und Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten statt. Der von der Hamas provozierte Krieg im Gazastreifen zerstört diese Annäherung.
Wir ahnen, wie schwierig eine politische Lösung für die Situation im Nahen Osten ist und wollen keine einfachen Antworten auf komplexe Vorgänge. Ebenso wollen wir kein „ja, aber“. Wir wollen nicht relativieren.
Wir sind gegen Antisemitismus!
Wir sind anti-Antisemitismus!
Vorstand und Schulleitung der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen